Donnerstag, 23. Juni 2011

Resümee der letzten 3 Monate:

(Thomas)

Nun sind 3 Monate vergangen, seit das Trike da ist. Die Ankunft des Trikes war ja im Grunde der Startschuss für eine neue Form der Mobilität. Was habe ich geschwitzt und geflucht, als ich das erste Mal von der Diessenhofener Brücke aus den steilen Aufstieg nach Gailingen erklimmen musste. Bei der ersten „Auffahrt“ musste ich drei Pausen einlegen. Die Lunge brannte und die Beine kündigten ihren Dienst.

Heute geht das relativ einfach. Innerhalb kürzester Zeit bemerkt man, wie sich die eigene Leistungsfähigkeit verändert. Die Kondition steigt und das Kraftpotenzial nimmt zu. Mittlerweile fahre ich den „Gailinger Berg“ in einem Zug hoch. Die Beine schmerzen dabei nicht mehr und es ist ausreichend „Luft“ vorhanden.

Leider kann man die Steigung nicht erkennen ....
 
Auch die anfänglichen Planung´s-Schwierigkeiten erledigen sich irgendwann. Hat man zu Beginn doch das Gefühl, Zeit zu verlieren, da man mit Muskelkraft ja länger braucht als mit dem Auto, so erkennt man bald: Man hat Zeit gewonnen, nämlich Erlebnis-Zeit!

Das Einkaufsverhalten ändert sich auch maßgeblich. Es ist nicht mehr der ein-wöchentliche Großeinkauf, sondern man beginnt öfter und bewusster einzukaufen. Die Größe der Umverpackung spielt plötzlich eine noch größere Rolle. Es werden öfter die kleineren Läden in der Nähe besucht. Halt alles ein wenig bewusster!

Was manch ein Leser als Einschränkung war nimmt, erlebe ich wirklich als Zugewinn. Ganz davon abgesehen, was bisher an CO² und Geld gespart wurde.
Zugegeben, es gibt Situationen, da wünscht man sich dann schon einen kleinen, elektrischen Helfer am Berg, aber mit diesem Luxus warten wir noch eine Weile ab, könnte ja sein, die Kraft und die Kondition steigt noch ……. ;)

Samstag, 11. Juni 2011

"Ich hätte ja können Tagebuch"

(Thomas)

Mal ne Überlegung für Unentschlossene. Wer manchmal wenigstens mit dem Gedanken spielt, das Auto öfter Mal stehen zu lassen, der sollte doch als Test ein: „Ich hätte ja können Tagebuch“ führen. Sprich, jedes Mal wenn man mit dem Auto eine Fahrt macht, die man auch mit dem Rad/Trike/Velomobil hätte machen können, schreibt man sich die KM auf. So hat man die Chance am Ende des Monats eine Bilanz zu ziehen, was man hätte a) an Geld sparen können und b) was man selber an Kilojoule verbrannt hat (was der Gesundheit zuträglich ist ….).

Klar, wenn man in einer ländlichen Gegend wohnt, so wie ich zum Beispiel, gibt es Fahrten die man lieber mit dem Auto macht. Sei es der Fahrzeit wegen oder aus technischen Gründen. Sicher ist jedoch, viele Fahrten lassen sich vermeiden. 

Probiert es einfach Mal aus und seit auf Überraschungen gefasst …


Donnerstag, 9. Juni 2011

Rückblick - Wie kommt man eigentlich auf ein Velomobil?

(Simon)

Wie kommt man eigentlich auf die Idee mit einem Velomobil zur Arbeit zu fahren? Am Anfang war mein Wunsch sparsamer und umweltfreundlicher die täglichen Wege zu bewältigen, die erste Wahl war also ein Elektroauto.

Meine erste Wahl nach einer intensiven Internetrecherche war daher das City-EL, welches auch sehr alltagtauglich zuz sein scheint. Da ich zur Miete wohne und zwar eine Garage für mein normales Auto habe, aber weder eine zweite Garage anmieten wollte noch einen Stromanschluss in der Garage habe, habe ich diesen Plan dann verworfen. Leider sind die Akkus des City-EL auch in der besten Li-Ion Version zu schwer um sie täglich zu tragen und auch zu komplex um diese regelmäßig aus- und wieder einzubauen - Strom in die Garage zu bekommen, war leider auch nicht möglich und die "Stromkabel aus dem Keller"-Variante war nicht praxistauglich.

Daher ging die Suche weiter und mir sind dann die wettertauglichen Velomobile aufgefallen. Ein Vergleich der Preise und der Technik ergab dann meinen Favoriten - entweder ein Leiba Velomobil oder ein Cab-Bike Velomobil. Dank der freundlichen Unterstützung des Leiba Herstellers war auch eine Probefahrt problemlos möglich, zumal dieser sich in unmittelbarer Nähe meines Wohnortes befindet (wer sich für eine Probefahrt interessiert - einfach anschreiben).

Die Probefahrt war ein großer Spaß und meine Suche nach einem gebrauchten Velomobil begann. Weiterhin hatte ich den Platzbedarf ausgerechnet und tatsächlich passt die Leiba genau quer in die Garage zusammen mit meinem Auto!

Der Rest ist eine gute Verkettung glücklicher Zufälle - es wurde eine gebrauchte Leiba im velomobilforum angeboten und ich habe den Zuschlag bekommen und der Anbieter war nur eine Stunde Fahrt weg.

Nach einer Probefahrt stand der Entschluss dann fest!


Die Leiba habe ich mit einem Transporter abgeholt und tatsächlich - es passte genau in die Garage!

Die ersten Praxistests ergaben leider, dass die recht schöne Farbe "silber-metallic" nicht tauglich für den Straßenverkehr ist - die Autofahrer übersehen das Gefährt viel zu leicht und sind es (noch) nicht gewohnt solche Fahrzeuge auf der Straße zu treffen.

Also musste eine neue Farbe her - Lackierung wäre sehr aufwändig und teuer gewesen also habe ich mich für Folie entschieden, die auch für die Folierung von Autos eingesetzt wird.

Nach drei Wochen war dann alles soweit fertig - die Farbe war alltagstauglich, das Velomobil ist jetzt sehr gut sichtbar.

Wenn man ein neues Velomobil kauft, kann man natürlich die Farbe bestimmen, aber bis solche Fahrzeuge öfter auf den (Land)Straßen unterwegs sind, empfiehlt sich eine auffällige Farbe.

Wie waren die ersten Ausfahrten? Es ist interessant, auch welche neugierigen Blicke man auf sich zieht - offene Münder sind sehr häufig und man wird oft gefragt, was ist denn das für ein Auto? (Insbesondere Kinder scheinen von dem bunten Gefährt sehr angezogen zu werden)

Auto? das ist kein Auto, das ist ein Fahrrad!

Mittwoch, 8. Juni 2011

Kurze Vorstellung

(Simon)

Danke Thomas für die einleitenden Worte. Da ich (anders als Thomas) ein Velomobil fahre (Thomas fährt ein Trike) werden die unterschiedlichen Erfahrungen diesen Blog für den Leser hoffentlich noch lebendiger und aspektreicher machen als er bisher schon war.

Damit auch gleich zum Thema - eigentlich ist ein Velomobil auch ein Trike, aber mit einer (relativ) wetterfesten Außenhülle, aber dazu später mehr.

Hier links ein Foto meines Velomobils - mein Plan ist es täglich zur Arbeit zu fahren (2x16km) aber ich habe damit erst vor kurzem angefangen.

Heute bei dem regnerischen Wetter habe ich den Vorteil gegenüber einem nicht verkleideten Trike gehabt - Wetterschutz! Bei den bisherigen Touren war es immer trocken, von daher war ich selber gespannt, wie die Wettertauglichkeit sein würde. Aber ich wurde nicht enttäuscht - außer ein paar Meter vor dem Ziel, wo der Wind genau in die Belüftungsschlitze blies, habe ich tatsächlich keinen Tropfen Regen abbekommen.

Ist ein Velomobil nun ein taugliches Gefährt um damit jeden Tag den Weg zu Arbeit zu fahren?

Meiner Meinung nach ja! - Da dieses Velomobil einen elektrischen Hilfsmotor hat, ist der sportliche Aufwand im Rahmen und die Geschwindigkeit recht hoch (wie bei einem normalen Fahrrad mit E-Unterstützung gibt der Motor nur eine Unterstützung bis 25 km/h) und auch Hügel können einfach erklommen werden, ohne Hochleistungssportler zu sein. Der Zeitverlust im Vergleich zum Auto ist ok (Auto = 20 Min Fahrtzeit, Velomobil = 35-40 Min) - die Umwelt und der Geldbeutel freuen sich auf jeden Fall.

Dies erst mal als kleine Einführung, ich werde weiter von meinen Erfahrungen berichten.

Co – Autoren

(Thomas) 

Wie ich mir das vorgestellt habe zu Beginn des Blogs, soll dieser Blog etwas lebendiges sein. Verschiedene Erfahrungen mit dem Versuch, aufs Auto zu verzichten, widerspiegeln und die unterschiedlichen Umgehensweisen mit den Freuden und Widrigkeiten dieses Abenteuers aufzeigen.

Das geht nur, wenn mehr als ein Autor diesen Blog belebt. Darum sind die Leser dieses Blogs aufgefordert, sich doch einfach zu melden, wenn Sie das Abenteuer „Mobil mit Muskelkraft“ beginnen. Gerne könnt ihr von euren Erlebnissen hier berichten und so dem Einen oder Anderen entweder Missgeschicke ersparen oder aber den letzten Impuls für den „Wechsel“ geben.

Den ersten Co – Autor gibt es nun auch schon. Er heißt Simon und fährt ein Velomobil (was ich ihm bei strömendem Regen auch echt neide ….). Den Rest wird/soll Er Euch selber berichten.

Damit es einfacher wird, gleich zu Beginn zu sehen von wem der Beitrag ist, steht es nicht nur unter dem Beitrag wie bisher, sondern gleich oben Links am Anfang des Beitrags.

So, nun warten wir gespannt auf den ersten Beitrag von Simon.